Die Plakatserie „LEGAL RAPE“ protestiert gegen das Strafrecht in Bezug auf Vergewaltigung und sexuelle Gewalt. Im Herbst 2016 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass den Grundsatz „Nein heißt nein“ beinhaltet. Trotz diesem Grundsatz werden nur 80 von rund 96000 Vergewaltigungen gesühnt (1).
Der Gedanke, Opfer eines Missbrauchs zu werden, steckt vermutlich im Kopf jeder Frau, ob auf dem Nachhauseweg von einer Party oder nachts im verlassenen Parkhaus. In diesen Beispielen handelt es sich allerdings um Einzelfälle. 73% der Missbräuche geschehen verborgen im Familien- oder Bekanntenkreis (2).
Die Plakatserie wird verstärkt von verschiedenen Techniken - den Troxler-Effekt, das Zerreißen, das Zerknüllen und das Aufdecken - die jeweilige Aussage.
„SIEH HIN!“ 
soll die außenstehenden Personen auffordern, den Betroffenen Aufmerksamkeit und Glauben zu schenken, um ihnen Kraft zu geben den nächsten Schritt zu wagen und den Täter anzuzeigen. Man soll sich nicht abwenden, sondern Unterstützung anbieten.
„ZEIG IHN AN!“ 
appelliert an die Betroffene. Sie soll Mut zeigen und sich nicht von ihrem Angst-, Scham- oder Schuldgefühl und vielleicht auch von der Abhängigkeit des Täters einschüchtern lassen. 
„GLAUB IHR!“ 
richtet sich an die Angestellten der Polizei - die erste Instanz bei der Aufnahme einer Straftat. Voraussetzung für den nächsten Schritt, den Strafantrag, ist, dass der Beamte der Betroffenen glaubt. Es wird an die Beamten appelliert, jede Anzeige ernst zu nehmen.
“KÄMPF UM DEIN RECHT!“
protestiert gegen die Gerichte und ihre Entscheidungen. Aufgrund von mangelhafter Glaubhaftigkeit wird nur knapp jeder 100. Täter verurteilt (1). Es stellt sich die Frage, warum die Betroffene in diesen Fällen nicht geschützt, sondern zusätzlich an den Pranger gestellt wird.
(1) Vortrag Alice Schwarzer, Sexual(gewalt) gegen Frauen und Recht, 09.02.2017
(2) Bürgerinitiative #ichhabnichtangezeigt
Projekt "Protest" - Sina Walter
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